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Die aktuelle Vermächtnis-Studie: Werte, Wünsche und Erwartungen an die Zukunft

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Diplom-Soziologin Doris Hess stellt Ergebnisse im Studium Generale vor

Foto: privat

Wie wichtig sind den Deutschen ihre Kinder? Welchen Wert hat Arbeit für uns? Wie beurteilen Männer und Frauen ihre Rollen in Arbeitswelt und Familienalltag? Und wie könnten sich diese Wünsche, Werte und Erwartungen in Zukunft verändern? Antworten auf diese Fragen liefert die Vermächtnis-Studie, die sich als Seismograf gesellschaftlicher Entwicklungen in allen Lebensbereichen versteht. Diplom-Soziologin Doris Hess wird ausgewählte Ergebnisse dieser Untersuchung im Studium Generale am 08. Mai 2024 ab 19 Uhr vorstellen. Ihr Vortrag findet im Audimax der Hochschule Pforzheim statt und wird auch online übertragen.
 

2018 stellte Doris Hess die Ergebnisse der letzten Vermächtnis-Studie im Studium Generale vor: „Hochzeiten verlieren in Zukunft an Bedeutung – Partnerschaften wird es zwar weiterhin geben, aber voraussichtlich weniger Kinder“, so die Soziologin damals. Das Wir-Gefühl sei für Jung und Alt zudem sehr wichtig gewesen: „Gehören für junge Menschen vor allem Freunde dazu, zählt für die ältere Generation eher die Familie. Aber auch die Nachbarschaft und das eigene Heimatland tragen zu diesem Gefühl bei. Allerdings sehen die Befragten für die Zukunft einen schlechteren Zusammenhalt, als es ihn heute gibt“, gab sie an. Eine Pandemie, Inflation und einen Regierungswechsel später bleibt es spannend, wie sich die Einstellungen in Deutschland verändert haben.
 

Die aktuelle Studie aus dem Jahr 2023 hat insbesondere die Themen Familie, Arbeitswelt und Geschlechterrollen in den Fokus genommen. Ziel der Untersuchung war es, Veränderungen in zentralen Lebensbereichen offenzulegen: die Studie analysiert das Verhältnis zwischen den Geschlechtern, um heimliche Hürden für die Gleichstellung zu finden. Sie geht Trends in Familienmodellen nach, um zu verstehen, warum es uns Deutschen so viel weniger wichtig ist, Kinder zu haben und untersucht die Polarisierung unserer Arbeitswelt, in der post-Corona-Trends im Hinblick auf Abwechslung, Homeoffice und Autonomie längst nicht allen Bevölkerungsgruppen gleichermaßen zu Gute kommen. Die zum Teil überraschenden Ergebnisse der vierten Befragungswelle der repräsentativen Vermächtnis-Studie von WZB, der ZEIT und infas, wird Doris Hess an diesem Abend offenlegen.
 

Die Diplom-Soziologin arbeitet seit den 80er Jahren beim Bonner infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft. Dort leitet sie heute den Geschäftsbereich Sozialforschung und ist unter anderem für die große Vermächtnisstudie verantwortlich, welche DIE ZEIT, infas und WZB gemeinsam initiiert haben. Über 4.200 Menschen in Deutschland sind für die 4. Welle dieser repräsentativen Studie sehr ausführlich dazu befragt worden, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.